Die Kommission für Kataraktchirurgie und intraokulare Implantate führt seit 2006 eine österreichweite Umfrage über die Anzahl und Art der Kataraktoperationen durch. Diese wird jährlich sowohl in schriftlicher Form, als auch per Online-Formular an die Primarärzt/Innen aller augenchirurgischen Abteilungen in Österreich verschickt.

Folgende Parameter werden ermittelt:

  • Anzahl der Kataraktoperationen,

  • Anzahl der operierenden Augenärzte,

  • Anteil der tageschirurgischen Operationen,

  • Methode der Anästhesie,

  • Art der implantierten Intraokularlinse,

  • Anzahl an explantierten IOLs und Explantationsgrund,

  • Antibiotikaprophylaxe,

  • Dauer und Art der postoperativen Medikation.

Für das Jahr 2020 wurden 24 Fragebögen an alle augenchirurgischen Zentren verschickt, davon wurden 18 (72,4 %) retourniert, diese kamen hauptsächlich aus öffentlichen Spitälern, eine Einreichung erfolgte durch ein Sanatorium oder Privatspital. Eine Übersicht findet sich in Tab. 1. Insgesamt wurden im Jahr 2020 52.059 Kataraktoperationen von 149 Chirurg/Innen durchgeführt; 45.586 (84,576 %) waren tagesklinische Eingriffe. Im Vergleich dazu fanden im Vorjahr 69.194 (2019) Kataraktoperationen statt. Somit zeigt sich eine deutliche Regredienz der Operationen. Diese ist jedoch vermutlich auf die SARS-CoV-2-Pandemie und die damit verbundene Reduktion elektiver Operationen zurückzuführen. Auch die Zahl der tagesklinischen Eingriffe ist in diesem Jahr etwas geringer (Abb. 1).

Tab. 1 Ergebnis der Befragung
Abb. 1
figure 1

Entwicklung der tagesklinischen Kataraktoperationen

Im Jahr 2020 gaben 13 (72 %) Abteilungen „Clear cornea (‚obligat unblutig‘)“ als bevorzugten Zugangsschnitt an, 5 (28 %) Abteilungen bevorzugten „Limbal (‚blutig‘)“; 12 (67 %) Abteilungen gaben „superior“ als bevorzugten Zugangsort an, 3 (17 %) bevorzugten „temporal“ und 3 (17 %) „on axis. Eine Übersicht über die bevorzugten Inzisionsgrößen befindet sich in Tab. 2. Es erfolgten 1609 Kataraktoperationen (3,04 %) unter systemischer Sedierung. Eine Übersicht über die Anästhesiemethoden befindet sich in Tab. 3.

Tab. 2 Die meisten Zentren bevorzugen eine 2,4-mm-Inzisionsgröße
Tab. 3 Bevorzugte Anästhesiemethode

Im Jahr 2020 wurde an alle Abteilungen eine Antibiotikaprophylaxe durch intrakamerale Applikation am Operationsende verabreicht. Insgesamt wurde in 15 (0,029 %) Fällen von einer postoperativen Endophthalmitis berichtet.

Im Jahr 2020 wurden 370 Intraokularlinsen explantiert. Als Hauptgrund hierfür wurden IOL-Dislokation (92 %), Probleme mit Multifokallinsen (1 %), unerwünschte Refraktion (2 %) bzw. IOL-Trübungen (5 %) angegeben (Abb. 2).

Abb. 2
figure 2

IOL-Explantationsgründe

Die Dauer der postoperativen Medikation betrug im Durchschnitt in den meisten Fällen 2,9 Wochen (Abb. 3 und 4).

Abb. 3
figure 3

Postoperative Therapiedauer

Abb. 4
figure 4

Postoperative Therapie

Die Aufteilung der verwendeten Implantate ist in Tab. 4 und 5 aufgelistet.

Tab. 4 Bevorzugtes Linsenmaterial
Tab. 5 Verwendeter Linsentyp